Ramersdorf

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Ramersdorf aus der Luft im Jahr 1975. Foto, Schillinger
Ortskern Ramersdorf mit St. Maria
Mübez16 Karte.png

Der Stadtteil Ramersdorf ist Teil des 16. Stadtbezirks Ramersdorf-Perlach.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rumoltesdorf in den Jahren 1006 bis 1022 in einer Freisinger Urkundenabschrift. Jedoch deutet die Endung "-dorf" darauf hin, dass bereits in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine Siedlung bestanden haben könnte, zumal einzelne Mitglieder der Familie Rumoltes seit dem 8. Jahrhundert urkundlich bezeugt sind. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert werden verschiedene Ministerialiengeschlechter und Patrizierfamilien als Eigentümer der Höfe genannt, manche dieser Besitztümer wurden auch als Stiftungen der Kirche übergeben, bis diese während der Säkularisation 1803 wieder in weltlichen Besitz übergingen. Von 1818 bis zur Eingemeindung nach München am 1. Januar 1864 war Ramersdorf eine eigene Gemeinde.

Kirche

Die Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf markiert den alten Ortskern, der mittlerweile ziemlich eingezwängt zwischen dem Mittleren Ring und der Zufahrt zur Autobahn München-Salzburg liegt. Urkundlich fassbar ist die Ramersdorfer Kirche seit Beginn des 11. Jahrhunderts, und sie dürfte neben der Wallfahrtsstätte in Altötting eine der ältesten Wallfahrtsstätten Bayerns sein. Die Wallfahrten zum Marienbild dürften Anfang des 14. Jahrhunderts angefangen haben, in diesem Jahrhundert gelangte auch ein Kreuzpartikel in den Besitz der Kirche.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Kirche neu gebaut, und im 17. Jahrhundert erfolgten umfangreiche Barockisierungen. Der heutige Turm stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Votivtafeln und andere Darstellungen, die einem überschwänglichen Heiligenkult huldigten, "im Namen der Aufklärung abgebrochen". Nach der Gründung einer eigenen Pfarrei 1907 wurden umfangreiche Restaurierungen unternommen, die aber gleichzeitig zur Entdeckung älterer Bestandteile der Kirche z.B. aus der Gotik führten.

Würdigung: "Sowohl die Überlieferungen zur Bau- und Wallfahrtsgeschichte als auch die qualitätvollen Aussstattungsstücke, darunter der kostbar gefaßte Kreuzpartikel sowie das Ramersdorfer Gnadenbild und nicht zuletzt der dem Erasmus Grasser zugeschriebene spätgotische Schnitzaltar, belegen den hohen kunst- und kulturhistorischen Stellenwert der Ramersdorfer Kirche." (von Karin Hösch)

Karl-Preis-Platz in Ramersdorf

Jüngere Geschichte

Am 29. August 2001 starb der Gemüsehändler Habil Kilic in der Bad-Schachener-Straße durch zwei Kopfschüsse in seinem Geschäft. Er wurde Opfer einer erst 2011 aufgeklärten Bankraub- und Mordserie einer rechtsradikalen Bande.

Aufgrund der Urkundenlage wurde 2005 von mehreren Stadtteil-Initiativen und -Organisationen beschlossen, dass im Jahr 2006 die Tausendjahrfeier Ramersdorfs stattfindet.

Kultur

Vereine

Weblinks

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